Was soll das Theater?
Interaktive Elternbildung in der Schule
Am 6. Juni versammelten sich rund 30 Eltern von Kindern des Vogtsrain- und Bläsischulhauses im Singsaal und warteten gespannt darauf, was für ein Theater an diesem Abend geboten werden sollte. Angekündigt war ein interaktiver Abend zum Thema „Freiräume zulassen, Regeln vereinbaren“, angeboten von der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich.
Die Theatergruppe WIR & JETZT sorgte dann tatsächlich für einen unterhaltsamen, aktiven und lehrreichen Abend. Den gespannten Eltern wurden kurze Szenen vorgespielt, die jeder von uns so oder ähnlich schon erlebt hat. Das Kind will nicht ins Bett, räumt das Zimmer nicht auf, füttert den Hamster nicht, lässt die Spielkonsole nicht los, diskutiert endlos oder gar nicht, geht mit dem Handy ins Bett, steht damit auf und isst damit, nimmt die Schule nicht ernst und will DAS GAME, das ALLE haben auch ENDLICH spielen dürfen. Die Mutter hängt selber am Telefon, redet dauernd auf das Kind ein, hört nicht zu, der Vater sitzt am Computer, moralisiert, hört auch nicht zu und das Zusammenleben erscheint mit all diesen und anderen kleinen Unstimmigkeiten schwierig.
Nach diesem auch amüsanten Input durften die Eltern Regie führen und die Schauspieler anweisen, was besser zu machen wäre. Da man dies alles theoretisch weiss – das Handy gehört nicht an den Tisch, die Mutter soll auch nicht dauernd telefonieren, es braucht Ich-Botschaften, mit dem Kind muss Kontakt aufgenommen werden, der Vater schaltet den Computer ab, es soll nicht mit Anweisungen eingedeckt werden, es muss vereinbart werden, klare Regeln sind nötig, das Kind soll selber Lösungen finden, man muss Interesse zeigen für Schule UND gamen und der Hamster darf nicht sterben – wurde angeregt diskutiert, das Kind, die Mutter und der Vater herumdirigiert, ihr Verhalten geändert und ihre Worte berichtigt, verschiedene Ideen ausprobiert und wieder verworfen bis am Schluss die Szenen von den Theaterleuten so vorgeführt wurden, wie sie schön wären und alle ohne Ärger harmonisch zusammen leben könnten, wenn sich denn auch wirklich alle Beteiligten so verhalten würden, wie es theoretisch am Richtigsten wäre.
Es war ein interessanter und kurzweiliger Abend und man konnte viele Inputs mit nach Hause nehmen, auch wenn – wie immer bei diesen Erziehungsschulungen – es selbstverständlich immer wieder schwierige Szenen geben muss und es nicht immer harmonisch zugehen kann zu Hause, im echten Leben. Jederzeit aber könnte wohl ein STOP und ein Zurückspulen der Szene vielleicht hilfreich sein und die Chance geben, eine Diskussion neu aufzurollen und auf einem anderen Weg zu einer Lösung zu finden.
Einige diskutierten nach dem „Theater“ noch lange weiter und immerhin ging man mit der Gewissheit nach Hause, dass wohl hinter allen Türen die gleichen Szenen gespielt werden auf der Bühne des Alltages. (ba)
Und zum Schluss haben wir noch zwei Programmvorschläge für kunstinteressierte Kids während der Sommerferien:
K`Werk Zürich: ist eine Bildschule für Kinder- und Jugend von 4–16 Jahren. Das „K“ steht für Kinder, Kurse, Kunst, Kultur, Kreativität und Kontinuität.
Kursanmeldungen unter: www.kwerk-zuerich.ch
Musical-Kus für Kids: Magst Du es zu singen? Bereitet die Tanzen Freude? Spielst Du gern Theater?
Der Anmeldeschlus war bereits der 23.6. gewesen. Aber vielleicht kann man sich noch nachträglich anmelden. Versucht es doch einfach.
Sonnige Grüsse!